Die Fotos eines Fotografen sind nicht nur Produkte, sondern sein Aushängeschild. Du würdest kaum einen Fotografen buchen, wenn du davor nicht seine Bilder gesehen hast. Doch wie hat sich das Portfolio eines Fotografen geändert und wie sieht es heute aus?
Entwicklung des Portfolios
Meiner Ansicht nach gibt es eine Entwicklung des herkömmlichen, auf Papier gedruckten Portfolio zum rein digitalen Portfolio. Dem Portfolio 3.0. Zu Beginn gab ein Fotograf ein gebundenes Buch mit seinen besten Werken an einen potenziellen Kunden oder lud ihn in sein Fotostudio ein, um die gedruckten Fotografien anzusehen. Daraus entwickelten sich durch einfachere und kostengünstigere Produktionsmöglichkeiten die Broschüren. Man konnte sie einfach verschicken und somit an mehrere potenzielle Kunden weitergeben. Mit dem Beginn der Digitalisierung konnten Fotografen eine Webseite mit ihren Bildern erstellen und einem noch größeren Publikum vorstellen. Aktuell sind wir beim Portfolio 3.0. Dem Instagram-Kanal, deinem Feed.
Wenn heute nach einem Fotografen gesucht wird, spielt Instagram eine der größten Rollen. Damit auch die ersten neun Fotos, die auf deiner Timeline angezeigt werden. Sie sind dein Aushängeschild. Es entscheidet sich oft bereits an diesen Bildern, ob du als guter oder schlechter Fotograf bewertet wirst. Ob du gebucht wirst oder nicht.
Ich bin kein Paradebeispiel eines durchgeplanten Instagram Feed, aber ich achte auf einige Dinge, die auch dir dabei helfen können, ein professionelles Erscheinungsbild aufzubauen.
Contenplanung
Einer der für mich schwersten Schritte war es, sich auf ein Thema festzulegen. Das heißt, du solltest dir überlegen, welchen Content du produzieren möchtest. Fotografierst du am liebsten Menschen, Tiere oder Landschaften? Such dir aus, was dir am besten liegt und fang an. Das ist der Inhalt, der ab jetzt deine Timeline füllen sollte.
Um zu verstehen, warum ich dieses monotone Konzept vorschlage, sollten wir uns einfach ein paar der großen Instagram-Influencer ansehen. Denn sie verbindet eine konsequente Linie und Umsetzung Ihrer Inhalte. Du siehst in diesen Feeds oft dieselben Bildelemente. Schauen wir uns dafür einmal drei Instagram-Accounts genauer an.
@pat.art Ein Lifestyle- und Hochzeitsfotograf aus Regensburg. Ein Freund mit über 10.000 Instagram-Followern. Sein Feed zeigt euch glückliche Paare, Portraits und Hochzeiten. Andere Bilder werdet ihr in diesem Feed nicht finden.
@silva.sandiarini Auf diesem Account finden wir sowohl etwas fürs Auge als auch für den Magen. Sie macht atemberaubende Food-Fotografie in Asien. Dabei gibt sie auch Tipps und zeigt, wie sie ihre Bilder komponiert. Dabei bleibt sie sich aber immer treu. Dem Thema Essen und Trinken.
@philipprupprecht Als letztes ein großartiges Beispiel aus München. Er ist ein ausgesprochen talentierter Automobilfotograf, der für Top Gear, Mercedes, Ferrari, Lamborghini etc. gearbeitet hat. Sein Feed zeigt die exklusivsten Fahrzeuge in immer neuen und spannenden Szenerien. Und auch hier siehst du die konsequente Einhaltung einer Linie. Die Autos sind immer der Mittelpunkt der Bildsprache.
Du siehst, dass das Konzept funktioniert. Das liegt daran, dass die Leute wissen, was sie auf deinem Account finden. Das heißt, die Instagram-Follower abonnieren dich, weil sie deine Portraits, Landschaften oder Automobilfotografie sehen wollen. Du wirst sehen, dass Bilder, die nicht in dieses Raster fallen, weniger Reaktionen erhalten als deine anderen Arbeiten. Das bedeutet aber nicht, dass das Bild schlecht ist. Es passt nur nicht dort hinein.
Fazit
Wenn Du einen erfolgreichen Instagramkanal aufbauen möchtest, solltest Du dich für ein bestimmtes Thema entscheiden. Neben diesem Thema kannst du dir noch eine Nische innerhalb aussuchen, um deinen Account so gut wie einzigartig zu machen. Damit legst Du einen guten Grundstein für einen wiedererkennbaren Account und den Aufbau einer Community.