Können wir die offenen Daten bekommen?
Ihre Kunden nutzen diesen Vorwand oft, um intern Änderungen durchzuführen. Sie erhoffen sich davon, Geld zu sparen, da Sie nicht daran arbeiten. Selbst wenn Sie alle Daten weitergeben, besteht die Gefahr, dass ihr Kunde nicht die Programme besitzt, um die Daten zu öffnen oder kein ausgebildetes Personal für Layouts hat. Sie ändern beispielsweise die Schriftart und zerschießen das gesamte Layout oder arbeiten neue Grafiken ein und senden diese nicht wieder mit, was wieder zu Verzögerungen führen kann.
Welche Entscheidung hilft bei dieser Frage?
Sie behalten ihr kreatives Knowhow, da Sie nicht für die Zeit, sondern für ihr grafisches Wissen bezahlt werden. Meinen ganz persönlichen Tipp finden Sie am Ende dieses Beitrags. *1
Können wir die Daten im Word-Format erhalten?
Diese Frage wird Sie mindestens einmal in ihrer Karriere erreichen. Meiner Erfahrung nach bei Projekten mit viel Textanteil. Ihr Kunde möchte wahrscheinlich Textänderungen einarbeiten. Geben Sie lieber den Tipp, dass ihr Kunde die Kommentarfunktionen des Adobe Reader nutzen soll. Damit erkennen Sie gleich, wo und welche Änderungen gemacht werden sollen und das Layout wird nicht von Word zerschossen.
Nur noch eine weitere Sache…?
Mit dieser Floskel kann eine Odyssee und damit verbundene E-Mail Flut beginnen. Ihr Kunde ist mit dem abgegebenen Projekt soweit zufrieden und Sie denken, es geht an die finale Reinzeichnung. Doch wenn dieser Satz aufkommt, sind Sie noch ein gutes Stück vor der Vollendung entfernt. Das liegt meist daran, dass Änderungen in umständlicher Form oder in vielen kleinen Einzelschritten übermittelt werden.
Wie entgehen Sie diesem Thema und schonen Nerven und Zeitkonto?
Klären Sie mit ihrem Kunden im Voraus ab, dass zum Beispiel zwei Korrekturschleifen bei diesem Projekt inklusive sind. Weitere Änderungen oder gar Neukonzeptionen werden auf Basis eines Stundensatzes abgerechnet. Am besten Sie fixieren, dass bereits im Angebot und lassen es sich in der Auftragsbestätigung nochmals unterzeichnen.
Können Sie dieses Bild von Google nutzen?
Einige ihrer Kunden wenden sich an Sie da sie Designprojekte nicht eigenständig abwickeln können oder wollen und kreativen Input möchten. Dabei wird es früher oder später dazu kommen das ihre Bildvorschläge abgelehnt und durch Kundenwünsche ausgetauscht werden. Dabei müssen Sie die Aufgabe übernehmen ihren Kunden über geltendes Lizenzrecht zu informieren und zu beraten.
Wie können Sie als Dienstleister Profit daraus ziehen?
Sie können ihrem Kunden eigene Fotografien erstellen und die Einzigartigkeit sowie das Shooting inklusive Bildbearbeitung verkaufen. Auch eine Servicegebühr für die Bildrecherche und Lizensierung in Kundenauftrag ist möglich. *2
Können Sie es für einen Shoutout gestalten?
Es ist der Versuch, ein kommerzielles Projekt ohne Kosten zu realisieren. Das sollten Sie auch am Anfang ihrer Karriere nicht machen. Denn das spricht sich unter Kunden und Bekannten sehr schnell rum. Argumentieren Sie das Qualität ihren Preis hat. Als Beispiel können Sie anführen, dass ein Handwerker auch kein Bad ohne Bezahlung saniert.
Wir haben noch keine Inhalte. Können Sie einen ersten Entwurf erstellen?
Sie werden im Laufe ihrer Karriere an einen Kunden geraten, der nicht weiß, was er möchte. Er hat keine Vorstellung, wie seine Designs, Farben oder Schriften aussehen sollen. Es ist ihre professionelle Aufgabe, dass Sie ihren Kunden führen. Das bedeutet nicht, dass Sie sich alles aus den Fingern saugen müssen. Geben Sie ihm einen Leitfaden an die Hand, welche Informationen sie benötigen, um das Projekt zu beginnen und erfolgreich zu beenden.
Wir müssen die Zahlung zurückhalten, bis…
Es gibt Kunden, die ihre Rechnung nicht bezahlen wollen, weil Sie ihre Preise für zu hoch halten. Sie wollen eventuell mehr Leistung heraushandeln. Diese Situation ist nicht einfach zu lösen und bedarf einiges an Verhandlungsgeschick. Sie können es jedoch so weit vermeiden, indem Sie ein Angebot mit definierten Projekten und Preisen abgeben und sich dieses über eine Auftragsbestätigung schriftlich bestätigen zulassen.
Mein ganz persönlicher Tipp
*1 Geben Sie offene Daten nur gegen gesonderte Bezahlung heraus. Am besten Sie fixieren das in ihren Verträgen oder Angeboten!
*2 Achten Sie auf die Lizenzbedingungen der einzelnen Anbieter.